In Woche 28 sind ca. 25% aller Babys in der Beckenendlage (also mit dem Popo nach unten statt mit dem Kopf), bei Geburt sind es noch ca. 3%, wobei diese Nummer stetig steigt (wahrscheinlich durch vieles und falsches Sitzen). In Woche 32 sind bis zu 11 % der Babys in der Beckenendlage, in der Woche 33 sind es dann nur noch ca. 5%. Bei Geburt noch ca. 3% (Williams Obstetrics. Cohain 2007 bestätigt, dass 50 % aller Babys, die in Woche 34 noch in Beckenendlage sind, sich von alleine bis Woche 38 nach unten drehen werden. Manche auch noch in der Geburt!

Es gibt viele Arten, die Beckenendlage (BEL) vor der Geburt möglicherweise zu beseitigen. Meine Vorliebe ist die “Prävention” (so gut wie alle Babys sind irgendwann mit dem Popo nach unten, sie drehen sich normalerweise erst kopfüber, wenn der Kopf schwer genug ist und der Platz etwas enger wird) durch aktives Leben (Spaziergänge etc), und das richtige Sitzen, mit der Hüfte in neutraler Position (bzw. eher nach vorne gelehnt, auf keinen Fall in Liegesofas stundenlang zurückgelehnt). Dann, ab Woche 28 könntet ihr zusätzlich gemächlich anfangen, Spinningbabies zu lesen, da gibt es tolle Tipps auf Englisch.

Zusammengefasst ist es so, dass ihr erst einmal für Balance im Körper sorgen solltet, und dazu dehnt ihr eure Muskeln. Danach geht es ans Positionieren eures Kindes (da versucht ihr eben, euer Kind zum Wechsel der Position zu helfen / überreden).

Zusätzlich dazu gibt es weitere Tricks, um das Baby wieder aus dem Becken zu holen, und noch weiter, Richtung Fundus (so nennt man den “höchsten” Punkt eurer Gebärmutter, also der, der immer mehr zu Richtung Herzen wandert 🙂 ). Dort wird Babys Kopf Richtung Brust gebeugt (weil die Gebärmutter eben rund ist da oben), was den späteren Purzelbaum wahrscheinlicher macht.

Hier noch eine Übersicht, was sonst noch helfen kann:

Hypnose:
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Eine Studie von 1994 hat untersucht, was für einen Einfluss Hypnose auf Drehungen der Beckenendlage ab Woche 37 nehmen kann.

Die Kontrollgruppe hatte eine manuelle Drehung, und die Hypnosegruppe Hypnose und manuelle Drehung. Die Erfolgsrate der Kontrollgruppe war 47 %, die mit zusätzlicher Hypnose 81%.

Das ist schon sehr stattlich, finde ich. Allerdings war die Teilnehmerzahl klein (<200 in der Hypnosegruppe), aber der Unterschied ist sehr beachtlich, und deshalb auf jeden Fall ein gutes Indiz, dass Hypnose wahrscheinlich hilft.

Moxibustion und Akkupunktur:
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Es wird auch Moxibustion und Akkupunktur benutzt, um ab Woche 28 die Lage des Babys zu beeinflussen. Dazu habe ich folgende Informationen, mit einer genannten Studie gefunden: in der Studie (Kanajura, 2001) wurde versucht, ab Woche 28, Beckenendlagenbabys zur Drehung zu verhelfen. Die Kontrollgruppe (das ist die Gruppe, die quasi das Heimteim darstellt, gegen die die andere Gruppe gewinnen soll) bestand aus 224 Frauen. Diese Gruppe bekam körperliche Übungen und externe manuelle Drehung. Sie hatten eine spontane Korrekturrate von 73%.
Die experimentelle Gruppe (also das Auswärtsteam, das sich bewähren soll) bestand aus 133 Frauen. Sie erhielten 30 Minuten Moxibustion zu UB67 (das ist ein Akkupunkturpunkt am kleinen Zeh) täglich und Akupunktur, aber keine Übung oder externe manuelle Drehung. Die Studie fand eine Korrekturrate von 92%. Das klingt sehr gut.

Dennoch habe ich meine Probleme mit der Studie. Mein Problem kommt daher, dass die Studiengröße sehr klein ist. Da muss man immer sehr aufpassen. Zum Beispiel gibt es eben Zahlen von größeren Datenerhebungen, die besagen, dass in Woche 28  25 % aller Babys in BEL sind, und bei Geburt nur noch 3%. Das bedeutet, dass die Erwartung sein kann, dass sich 25-3%=22% aller Babys, die in BEL in Woche 28 sind, sich sowieso drehen werden. Da die Studie nur mit Schwangeren arbeitet, die in Woche 28 in BEL sind, entsprechen die also unseren 25%. Rechnen wir als diese absoluten Zahlen zu relativen um. Von 100% Schwangeren, die in Woche 28 ein BEL-Baby haben, werden bei Geburt nur noch 12 % ein BEL-Baby haben, also eine spontane Korrekturrate von 88%.

Das bedeutet also, dass diese Studie folgendes fand: diejenigen, die Bewegung und manuelle Drehung hatten, hatten eine Erfolgsrate von 73% (von 25% aller Schwangeren), was also unter den Zahlen die ich oben genannt hatte liegt (denn dann hätten es doch 88% aller Frauen sein sollen, die ohne weiteres Zutun eine Drehung erfahren hätten)… Das kann sehr leicht vorkommen, wenn die Zahl der untersuchten Fälle so klein ist – aber durch größere Datenerhebungen kann man sehen, dass dies statistisch nicht aussagekräftig ist.

Mit Moxibustion und Akkupunktur war die Erfolgsrate 92 %, also um nur 4 % grösser als die erwarteten 88 %. Hier ebenfalls gilt: die Nummer der Frauen war einfach sehr klein. Diese 4 % könnte auch einfach eine Zufallsvariabilität sein – vor allem wenn wir uns daran erinnern, dass die alternative Moxibustion-Gruppe fast nur halb so groß war wie die “normale” Gruppe, und bereits bei der größeren Gruppe kam es zu einer Abweichung von 15 % von dem was ganz ohne Hilfe erwartet hätte sollen. So was deutet häufig auf eine zu kleine Studiengruppe hin.

Nichts desto trotz, Moxibustion und vor allem Akkupunktur können sicherlich helfen, eine Beckenendlage zu drehen, da eine der vermuteten Gründe einer Beckenendlage nach 32 Wochen Verspannungen im Beckenbereich sind. Nur diese genannte Studie hat sie meiner Meinung nach nicht belegt.

Für mehr Infos:

Kanajura, Yoichi, et al. “Moxibustion treatment of breech presentation.” The American journal of Chinese medicine 29.01 (2001): 37-45.

Moxibustion for breech presentation (Pregnancy, Birth and Beyond)http://www.pregnancy.com.au/birth-choices/breech-birth/moxibustion-for-breech-presentation.shtmlWhile the majority of breech babies turn spontaneously before birth, the longer a baby stays in the breech position with conditions becoming more cramped, the less likely it will…

Chiropraktische Webster-Technik
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die Studie zum Thema chiropraktische Hilfe für Beckenendlage-Behebung:

The Webster Technique: a chiropractic technique with obstetric implications. – PubMed – NCBIhttp://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12183701To survey members of the International Chiropractic Pediatric Association (ICPA); regarding the use of the Webster Technique for managing the musculoskeletal causes of…

hat meines Erachtens dieselben Schwächen wie die Moxibustion-Studie (Wochen 29-32, 81% Erfolgsrate, weniger als 200 Frauen in der Studie)… aber ich glaube voll und ganz, dass das Sinn macht :-).

Meine Empfehlung:
falls euer Baby um die Woche 28 immer noch in Beckenendlage ist, schaut euch die Seite von Spinningbabies an, die haben jede Menge Tips, die ihr selber zu Hause tun könnt:

http://spinningbabies.com/learn-more/baby-positions/breech/

Falls es immer noch in Beckenendlage in Woche 37 sein sollte würde ich euch raten, vor eurer manuellen Drehung eine Beckenendlage -Drehungs-Hypnosesession einzulegen, da dies der manuellen Drehung helfen wird.

Und zu guter Letzt: spätestens von Woche 28, achtet darauf, wie ihr sitzt, sitzt nicht nach Hinten gelehnt, sondern mit eurem Becken in einer neutralen Position! Und Bewegung, wie z.B. Spazieren gehen, das hilft eurem Becken auch, sich gesund auszurichten.

Viel Erfolg!

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